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Freitag, 22. November 2019

Hallo Südinsel - schön dich kennenzulernen


Es ist wirklich ewig her seitdem ich meinen letzten Blogpost hier veröffentlich habe. In der Zwischenzeit ist so viel passiert. Hier kommt also ein kleines Update :-).



Anfang September kam mich meine Familie hier in Neuseeland besuchen. Meine Gastfamilie hat mir einen riesigen Gefallen getan und gab mir 2,5 Wochen frei - damit hieß es für mich: Mit dem Campervan über Nord- und Südinsel, einmal von Auckland bis nach Queenstown. 

Am 01. September durfte ich meine Familie dann hier in Auckland begrüßen, was schon extrem aufregend war. Wirklich gut hatte ich die Nacht vorher auch nicht geschlafen.
Um 4.30 Uhr ging es für mich zum Flughafen. Dort lief ich dann extrem aufgeregt auf und ab, bis ich sie eine gefühlte Ewigkeit später endlich in meine Arme schließen konnte. Ich hatte alle seit knapp fünf Monaten nicht gesehen! So lange waren wir noch nie voneinander getrennt. 

Wenn man sich an ein Leben so weit von zu Hause weg gewöhnt und es plötzlich normal ist die Familie, wie in meinem Fall, vielleicht nur einmal die Woche via Facetime zu sehen, ist es umso verwirrender sie plötzlich wieder um sich zu haben. Ich beschreibe mein Leben hier in Neuseeland immer gerne als eine Art Blase in der ich für eine bestimmte Zeit lebe und danach geht es halt wieder in mein altes Leben zurück. Sobald meine Familie hier war, hat es sich angefühlt als würden sich diese beiden Teile total vermischen. Das war anfangs komisch, aber ich habe mich schnell wieder dran gewöhnt und dann war es natürlich super schön :-).

Nach ein paar Tagen in Auckland in denen sich meine Gastfamilie und meine Familie aus Deutschland ebenfalls kennenlernen konnten, verbrachten wir 1,5 Wochen auf der Nordinsel. In dem Zeitraum haben wir einige Highlights erlebt, über die ich hier mit Sicherheit auch noch schreiben werde :-). 

Aber am meisten habe ich mich auf die Südinsel gefreut. Von allen Seiten wurde mir immer über die Schönheit und Vielfalt der südlicheren der beiden Hauptinseln von Neuseeland berichtet. Ich konnte es also kaum abwarten mich selbst davon zu überzeugen. 

Wir nahmen die 'Interislander' Fähre von Wellington nach Picton und hatten sogar das Glück Delfine beobachten zu können, die die Fähre für eine Weile durch die Marlborough Sounds begleiteten. Die Fahrt durch die Fjorde war trotz Regen unglaublich schön und die Landschaften haben mich wirklich sehr an Norwegens Fjorde erinnert. 



In Picton angekommen ging es für uns mit dem Campervan weiter nach Kaiteriteri, einem kleinen Ort in der Nähe des Abel Tasman National Parks. In der Hoffnung auf besseres Wetter am Folgetag buchten wir ein Wassertaxi, welches uns nach Anchorage Beach bringen sollte. Von dort aus wollten wir den Abel Tasman Coastal Track bis nach Marahau laufen. Gesagt, getan - das Wetter spielte mit. Wir hatten strahlenden Sonnenschein, der Track ist unglaublich schön und führt vorbei an paradiesischen Stränden und durch den nativ Bush - wirklich sehr zu empfehlen, wenn man gerne wandert :-). 




Unser nächster Stopp war Hokitika wo wir eine Nacht verbrachten, um am nächsten Tag über den Arthur's Pass zum Lake Tekapo zu gelangen. Auf dem Weg dorthin stoppten wir noch an den Pancake Rocks in Punakaiki, wo wir dann bei einem kleinen Spaziergang komplett durchnässt wurden - ja, die wunderbare Westküste Neuseelands und der Regen dort... Trotzdem ein wirklich cooler Ort den man auf jeden Fall besichtigen sollte, wenn man sowieso bereits in der Nähe ist.




Viel Zeit in Hokitika hatten wir nicht, jedoch haben wir uns am Abend warm angezogen und die Glow Worm Dell dort erkundet. Die lag glücklicherweise direkt gegenüber unseres Campingplatzes. Ich hatte nicht allzu viel erwartet da ich dachte, man könne die berühmten Glühwürmchen nur in den Waitomo Caves wirklich erleben. Falsch gedacht! Wir liefen in die 'Höhle' rein und um uns rum tauchten plötzlich Millionen von kleinen blauen Punkten auf. Es war unglaublich und der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Den Waitomo Caves werde ich wohl keinen Besuch mehr abstatten müssen :-). 




Am nächsten Morgen besichtigten wir noch die Alpacas, Schafe und Schweine die auf dem Campingplatz leben und dann ging es weiter zum Arthur's Pass. Glücklicherweise hat es nicht geschneit und wir konnten den Pass befahren. Die Aussichten waren surreal - hohe Berge mit Schnee auf den Spitzen, Straßen die sich an den Bergen vorbeischlängeln und eine ziemlich hohe Brücke in unglaublich schönem Panorama. Wir haben für eine kleine Mittagspause am Lake Pearson angehalten, einem unglaublich schönen See inmitten der Berge. Wenn jemand also auf dem Arthur's Pass unterwegs ist - es lohnt sich auf jeden Fall dort einmal anzuhalten :-). 




Am Abend kamen wir dann in Lake Tekapo an. Für mich einer der schönsten Orte auf der Südinsel! Der See ist unwirklich blau und das Bergpanorama im Hintergrund spiegelt sich auf der Wasseroberfläche. Wir standen mit unserem Camper auf dem Campingplatz direkt am See und genossen den Sonnenuntergang in vollen Zügen. Es war ein total klarer Tag mit blauem Himmel, aber eben auch dementsprechend kalt. Trotzdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen die berühmte 'Church Of The Good Shepherd' zu besichtigen, natürlich im Dunkeln, um auch alle Sterne sehen zu können. Und es wird nicht zu viel versprochen, man kann wirklich wahnsinnig viele Sterne beobachten. Die Atmosphäre an der kleinen Kirche wird jedoch durch die vielen Touristen meiner Meinung nach etwas kaputt gemacht. Trotzdem wars ein wirklich schönes Erlebnis :-).












Komplett durchgefroren verbrachten wir also die Nacht am Lake Tekapo und fuhren am nächsten Morgen weiter zum Lake Pukaki und zu unserem Campingplatz in der Nähe des Mount Cooks. Meine Schwester und ich haben alles gegeben, um auf der Straße ein gutes Foto mit dem Mount Cook im Hintergrund hinzubekommen - ich würde sagen es hat ganz gut geklappt, der Berg ist jedenfalls drauf :-D. 


Wir sind dann den Hooker Valley Track gelaufen, ein ca. zweistündiger Walk am Fuße des Mount Cooks der sich wirklich lohnt. Man läuft meistens flach und kann mit ständigem Blick auf den höchsten Berg Neuseelands auch die umliegende Gebirgskette bewundern.




Am nächsten Tag ging es dann über den Lindis Pass nach Wanaka - einem kleinen Ort in der Nähe von Queenstown. 


Umgeben vom Lake Wanaka und vielen Bergen ist Wanaka mit Sicherheit ebenfalls einer der schönsten Orte auf der Südinsel! Wir hatten große Pläne für den nächsten Tag, daher ging es nach leckeren Fish & Chips als Abendessen schnell ins Bett. 

Eine der schönsten Aussichten in Neuseeland bekommt man sicherlich nach dem Aufstieg auf den Roys Peak in Wanaka. Genau das war unser Plan! Der Aufstieg ist ziemlich monoton und verläuft serpentinenartig und ziemlich steil bis zum ersten Aussichtspunkt. Dort, wo normalerweise viele Menschen in Schlangen anstehen um ein gutes Foto zu bekommen, hatten wir Glück. Da wir nicht zur Hauptreisezeit dort waren, konnten wir uns fotografisch ausleben :-). Ja, der Weg ist sehr anstrengend und umfasst insgesamt hoch und wieder runter knapp 16 km aber es lohnt sich SO SEHR! Überzeugt euch selbst auf dem unteren Bild - die Aussicht war atemberaubend. Ich werde definitiv noch einmal herkommen!




Nach der anstrengenden Wanderung und voller Adrenalin entschlossen sich mein Vater, meine Schwester und mein Schwager spontan am nächsten Tag einen Fallschirmsprung zu buchen. Gesagt - getan. Da ich meinen Fallschirmsprung im Dezember geplant habe, bin ich zusammen mit meiner Mama auf dem Boden geblieben - die den seelischen Beistand aber auch dringend gebraucht hat :-D. Die Erfahrungsberichte meiner Familie haben meine Vorfreude auf meinen Sprung ins unermessliche gesteigert und ich kanns gar nicht mehr abwarten. See you soon 'Skydive Wanaka' :-)! 

Nach dem Ereignis ging es weiter in die Stadt des Adrenalins, nach Queenstown. Dort konnte ich leider nicht allzu viel Zeit verbringen, da am nächsten Morgen mein Flieger zurück nach Auckland ging. Wir liefen ein wenig durch die Stadt und ich verliebte mich sofort in diesen Ort. Zum Glück konnte ich im November für den Queenstown Halbmarathon noch einmal wieder kommen. Unseren letzten gemeinsamen Abend genossen wir in vollen Zügen und am nächsten Tag hieß es auch schon wieder 'Auf Wiedersehen Familie' für die nächsten fünf Monate. 

Für mich war dieser Abschied fast noch schwerer als der damals in Frankfurt. Man hat sich grade wieder aneinander gewöhnt, hat drei unglaublich schöne Wochen miteinander verbracht und dann gehen alle plötzlich wieder und du bist wieder 'alleine'. Obwohl ich hier eine wirklich unglaublich tolle Gastfamilie habe und die besten Freunde, fühlt man sich trotzdem irgendwie allein gelassen. So bin ich dann zurück nach Auckland geflogen und meine Familie in paar Tage später mit einem Zwischenstopp in Sydney zurück nach Hause. 

Falls ihr das hier lest - danke für die unglaublich schöne Zeit. Ich vermisse euch sehr und freue mich schon sehr drauf, bald wieder bei euch zu sein! 

Im Dezember gehts für mich auf meinen nächsten Roadtrip über die Südinsel in Neuseeland und ich freu mich schon rieeesig :-)!





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