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Freitag, 26. April 2019

Die ersten Tage als Au Pair...


Meine ersten vier Arbeitstage waren unglaublich aufregend. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, wie man sich in einer komplett neuen Umgebung fühlt, mit einer 'neuen' Familie und all' den Aufgaben die auf einen zukommen, aber ich werd's mal versuchen...

Da in Neuseeland momentan Schulferien sind, sahen meine Arbeitstage der ersten Woche etwas anders aus als meine 'normale' Routine. Ich habe zwischen 7.15 Uhr und 7.45 Uhr angefangen zu arbeiten und dann galt es, die Kinder zu wecken, sie anzuziehen und das Frühstück und die Betten zu machen. Am Morgen waren meine Gasteltern noch im Haus und haben mir viel geholfen und mir gezeigt, wo ich die verschiedensten Sachen finden kann. Es kam allerdings auch einmal vor, dass beide Eltern morgens beim Sport waren und ich daher schon morgens mit den Kindern alleine war, was aber auch kein Problem war.

Sobald meine Gasteltern dann auf dem Weg zur Arbeit waren, begann mein Tag richtig. Vom Frühstück bis zum Lunch konnte ich Zeit mit meinen beiden Gastkindern verbringen, dazwischen wurde nur der Morning-Tea, ein kleiner Snack für Zwischendurch, zubereitet. Nach dem Lunch wurde der Kleine zum Schlafen hingelegt und während er schlief, hatten mein kleines Gastmädchen und ich die Gelegenheit dazu, Zeit miteinander zu verbringen. Sobald der Kleine dann wieder wach war, gab es den Afternoon-Tea. Danach war wieder Zeit zum spielen, bis ich das Dinner zubereitet habe. Dazwischen habe ich noch dafür gesorgt, dass das Wohnzimmer einigermaßen aufgeräumt bleibt, das Esszimmer sauber gehalten und die Wäsche gefaltet. Nach dem Dinner waren auch meistens meine Gasteltern wieder da :-).

Da ich in der ersten Woche noch keine Gelegenheit hatte, meine Fahrkünste auf der anderen Straßenseite unter Beweis zu stellen, waren meine Möglichkeiten, Aktivitäten für die Kinder zu planen, ein wenig eingeschränkt. Wir haben jedoch jede Menge Spielzeug im Haus das wir nutzen können, und einen Park direkt um die Ecke. Dorthin habe ich gleich am Dienstag einen Ausflug mit den beiden Kindern geplant. Mit meinem Gastjungen und reichlich Snacks im Buggy haben wir uns zu dritt auf den Weg gemacht. Der Ausflug lief zwar nicht ganz so wie geplant, da meine Gastkinder nicht wirklich Lust hatten so viel zu Laufen, aber wir haben den Park erreicht, unser Picknick gehabt und sind ohne Verletzungen wieder zu Hause angekommen. Eine wirklich große Leistung, wenn man bedenkt, dass ich die Umgebung und die Kinder grade erst kennenlerne :-D. 

Auch wenn es teilweise etwas schwierig war, die Kinder ohne Auto und ihre Aktivitäten (die fallen auf Grund der Schulferien nämlich aus) durchgehend zu beschäftigen, haben wir immer etwas gefunden was Spaß gemacht hat. So hatten wir beispielsweise Mittwochs ein Playdate mit den Gastkindern eines anderen Au Pairs, haben Montags Freundschaftsarmbänder gebastelt und Donnerstags Osterhasen gemalt. Man findet immer irgendetwas zu tun und meine Gastkinder sind sehr offen für neue Aktivitäten, was meinen Job leichter macht. 

Außerdem sind es die kleinen Momente, die zeigen, wie sehr sich der Au Pair Job lohnt. Wenn die Gastkinder mit einem riesigen Lächeln auf den Lippen 'i love you' sagen, wenn sie nach einer Umarmung oder einer 'gute-Nacht-Geschichte' fragen oder wenn man mit den Gasteltern am Tisch sitzt und lacht und noch so viele mehr. In diesen Momenten merke ich, wie wohl ich mich hier fühle und wie toll diese ganze Erfahrung ist. 

Jedoch muss dazu gesagt werden, dass es schon eine komplett andere Welt ist, in die man plötzlich versetzt wird. Versteht mich nicht falsch, mir geht es wirklich gut hier und ich möchte mich auf keine Art und Weise beklagen, aber vorenthalten, dass nicht alles super laufen kann, möchte ich auch nicht :-).

Es ist eben so, dass man sich erst einmal zurechtfinden muss. Man muss die Gewohnheiten der Kinder kennenlernen, genauso wie die Umgebung ums Haus. Man merkt plötzlich in einfachen Alltagssituationen, dass man absolut keine Ahnung hat, wo sich im Haus Bettbezüge zum wechseln oder die Jacken für die Kinder befinden. Man merkt, dass man wirklich in einem komplett neuen Umfeld ist. Und das kann tatsächlich an manchen Punkten etwas überfordernd sein. Kinder sind eben Kinder und hören nicht immer auf das was man ihnen sagt, oder viel schlimmer noch, machen genau das Gegenteil. Und wenn man versucht, ein Kind dazu zu bringen sein Essen zu essen, während das andere es lustig findet, das Essen mit den Händen zu zermatschen, kann das schon einmal überfordernd sein. 

Wenn dann noch Heimweh dazu kommt, mit dem ich überraschenderweise in den ersten Tagen leicht zu kämpfen hatte, ist es super wichtig jemanden zum Reden zu haben. Nicht nur Leute daheim, sondern auch Leute vor Ort. Ich habe großes Glück, dass ich mit meinen Gasteltern über solche Sachen reden kann (natürlich auch mit meiner Familie und meinen Freunden zu Hause, danke dafür! ♥︎). Das habe ich auch getan und siehe da, es geht einem gleich viel besser. Auch wenn ich Fragen habe, helfen meine Gasteltern mir immer super gerne weiter, sodass ich von Tag zu Tag vor dem Arbeiten etwas weniger nervös war. 

Die positiven Erlebnisse, die vielen neuen Erfahrungen und mein wunderschönes neues zu Hause in Neuseeland überwiegen momentan die schwierigen Momente, die eben auch dazu gehören, und sorgen dafür, dass es mir hier sehr gut geht :-). 

Als nächstes stand der Urlaub in Papamoa Beach an, in den mich meine Gastfamilie mitgenommen hat und ich freue mich schon, davon berichten zu können. Danach fängt meine richtige Routine als Au Pair an, da die Schulferien zu Ende sind und ich bin wirklich sehr gespannt darauf.

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